FREIBURG – Während der 8. März-Demonstration in Freiburg haben sich die Mitglieder von TekoJIN an der Demonstration beteiligt und folgenden Redebeitrag verlesen:
“Liebe Passanten und liebe Passantinnen
auch im 21. Jahrhundert organisieren wir uns und wachsen mit den Errungenschaften des Frauenkampfes. Bei dem 8. März handelt es sich nicht um irgendein Konzept von „Frausein“ das gefeiert wird, sondern um feministischen Widerstand gegen patriarchale Unterdrückung-Verhältnisse.
Im Jahr 2023 haben wir den 8. März, leider mit unbeschreiblichem Schmerz begonnen. Viele Städte in Türkei, Kurdistan, Syrien und Rojava wurden durch eine in der Geschichte noch nie dagewesene Naturkatastrophe zerstört.
Hunderttausende von Menschen verloren ihr Leben und Hunderttausende wurden verletzt.
Während das Erdbeben zu einer großen Zerstörung führte, haben der monistische männliche Staat und die Verwaltung nach dem Erdbeben ihre Pflicht nicht erfüllt und sind auch nicht schnell eingegriffen, was zu einer noch größeren sozialen, historischen, klassen-, glaubensbezogenen-, identitätsbezogenen- und natürlichen Katastrophe und Tragödie führte.
In vielen Ländern hat das von Männern dominierte System Angriffe auf Frauen durch politische, soziale, wirtschaftliche und mediale Maßnahmen zur Unterdrückung des Kampfes der Frauen, wie z.B. psychologischer Druck, Drohungen, Belästigung, Vergewaltigung, Verhaftung usw., in Gang gesetzt und führt diese weiterhin durch.
Wir als junge kämpferische Frauen, sind gegen all diese frauenfeindliche Männlichkeit und Mentalität. Wir möchten betonen, dass wir die ehrenhaften Verteidiger unserer Natur, unseres Glaubens, unserer Identität und unserer Kultur für unsere Freiheit mit der Philosophie und Perspektive von Rêber APO sein werden. Wir haben uns organisiert. Gegen das Patriarchat und alle Arten von Massakern und Zusammenbrüche, die durch männliche Herrschaft verursacht wurden, haben wir gesagt „Wir sind hier und wir sind stark genug, um diese Welt zu verändern.“
Als junge kurdische Frauen rufen wir daher alle Frauen dazu auf, entschlossener, willensstärker und solidarischer mit dem Kampf der Freiheit und Befreiung zu werden.
Wenn diese Energie sich mit der Organisierung der Frauen trifft, kann keine patriarchale Macht gegen die Freiheit von Frauen bestehen. Denn das Patriarchat ist nicht unendlich – es kann zerstört werden!
Am heutigen Tag geht es ebenso um die Emanzipation von allen Frauen und um die Entschlossenheit, eine andere Gesellschaft möglich zu machen, in der alle ihren Platz haben.
Daher rufen wir laut: DIE REVOLUTION IST WEIBLICH!
Freiheit erlangen wir durch Organisierung und Widerstand und die kurdische Frauenbewegung hat diese Feststellung vergesellschaftlicht, wodurch die Geschlechterbefreiung realisierbar und lebendig wurde.
ES LEBE DER 8. MÄRZ BIJI 8Ê Adarê
Lang lebe die Frauenrevolution in Kurdistan!
JIN JIYAN AZADΔ